In den sächsischen Amtsgerichten Chemnitz, Dresden und Leipzig wurden im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 3 156 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerte sich die Zahl um 113 Insolvenzverfahren bzw. 3,5 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes betrafen 489 Verfahren Unternehmen und 2 667 Verfahren übrige Schuldner1). Die Unternehmensinsolvenzen sanken um 12,8 Prozent, die Verfahren der übrigen Schuldner um 1,5 Prozent.
Über 51 Prozent bzw. 250 der von Insolvenz betroffenen Unternehmen waren Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), weitere 43 Prozent bzw. 209 waren Einzelunternehmen. Ein Viertel der insolventen Unternehmen war weniger als drei Jahre alt, fast die Hälfte waren mehr als acht Jahre wirtschaftlich tätig.
Dem Baugewerbe und dem Handel sind wiederholt mehr als ein Drittel (34 Prozent) aller Unternehmensinsolvenzen im Berichtszeitraum zuzuordnen.
Die von den Gläubigern angemeldeten Forderungen betrugen in Sachsen im ersten Halbjahr 2015 über 455,7 Millionen €, wobei 260 Millionen € Forderungen bei Unternehmensinsolvenzen gemeldet wurden. Die durchschnittlichen Forderungen je Insolvenzverfahren beliefen sich auf gut 144 Tausend €, je Unternehmensinsolvenz knapp 532 Tausend € und je Verfahren der übrigen Schuldner reichlich 73 Tausend €.
Regional betrachtet wurden annähernd 42 Prozent aller Insolvenzverfahren in den Kreisfreien Städten Leipzig (698), Dresden (338) und Chemnitz (277) beantragt. Mit 112 Insolvenzen wurden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die wenigsten Verfahren registriert, im Landkreis Leipzig dagegen mit 236 die meisten Verfahren verzeichnet.
1) natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbstständig Tätige, Verbraucher u. Nachlässe
Tabelle und Grafik siehe Internet unter: http://www.statistik.sachsen.de/index.html
Quelle: STATISTISCHES LANDESAMT DES FREISTAATES SACHSEN